Johannes Themelis

… bei den für Fehlentscheidungen und Misswirtschaft verantwortlichen Politikern und Managern? Aber nicht doch: Man belässt sie in ihren Ämtern oder deaktiviert sie und stattet sie dabei finanziell so aus, dass sie sich ihr Leben lang keine Sorgen mehr zu machen brauchen. Schließlich kann man dafür ja bei den „Kosten auf zwei Beinen“ (so hat einmal ein bekannter österreichischer Bankdirektor seine Mitarbeiter definiert) einsparen! Die können sich nicht wehren, von einigen Eliten einmal abgesehen.
Karl Marx, den man nicht fälschlicher- bzw. unsinnigerweise für den desaströsen Sowjetkommunismus verantwortlich machen, sondern als ernstzunehmenden Sozialphilosophen und Gesellschaftsanalytiker in der Tradition Hegels studieren sollte, hatte eine Vision. Deren Materialisierung haben wir noch gar nicht gesehen, auch wenn das im 19. und 20. Jahrhundert oft und oft behauptet wurde – sie liegt noch vor uns: Die Globalisierung des Kapitals bei gleichzeitiger Konzentration auf immer größere operative Einheiten, die früher oder später den Lohnabhängigen jeglichen Einfluss auf ihre Arbeit (und damit auf die Gestaltung ihres eigenen Daseins) entziehen. Die nationalen Regierungen haben, wenn sie je die Vorstellungen ihrer Völker repräsentierten, längst vor diesem Prozess kapituliert.
Dann aber, wenn diese Monsterkonzerne nicht mehr steuerbar sind – so Marx weiter -, werden sie zusammenbrechen. Der Kapitalismus als Idee, dass man die Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel denen vorenthalten muss, die sie bedienen, wird desavouiert sein, und es kann eine neue Zeit kommen, die dem menschlichen Wesen besser entspricht.