ROMAN NR. 10 – Leseprobe 6
Kapitel 16
Von den drei Freunden, die Nicolas in seine Beziehung mit Zoé hinüberretten konnte, war Maximilian Klein die Nummer Zwei. Er war das, was man früher einen Dandy nannte – er lebte in den Tag hinein, er war ein Schönling und ließ sich von reichen Damen aushalten. Die Ladys schätzten an ihm, dass er jede Menge Zeit hatte, während ihre Männer malochten. Der einzige Umstand, der Sand in‘s Getriebe streuen konnte, waren Terminkollisionen bei Maximilians Rendezvous.
Dabei war ein durchaus politischer Kopf, der sich aus Zeitungen und im Internet bildete, wobei er nur die seriösen oder seriös erscheinenden Quellen vertraute. Das war gar nicht einfach, bei all dem Müll, der kursierte, milde ausgedrückt – da waren überaus gefährliche Sachen dabei. Aber es gelang ihm immer besser, gut“ von „böse“ zu unterscheiden. Sein Hauptanliegen war es, die Frauen bestmöglich zufriedenzustellen.
Dabei kam ihm ein „Wunder der Natur“ zuhilfe – sein bestes Stück, das ihn niemals enttäuschte. Der Penis stellte sich zuverlässig auf, in jeder Lebenslage und in jeder Position. Wenn man ihn in der Nacht aufweckte, kam er gleich in Schwung (wenn er nicht ohnehin die „Morgenlatte“ hatte), bei Tag sowieso – es hieß „Allzeit bereit“!
Und wenn eine Dame nicht seinen Vorstellungen entsprach – aus Altersgründen oder sonstigen Gründen -, machte das nichts aus: sein „Membrum virile“ funktionierte unabhängig von der Unterlage zuverlässig.
Maximilian Klein hatte jede Menge Zeit. Die Damen wussten voreinander – so manch eine war erst in den illustren Kreis per Zufall aufgenommen worden. Da kam es nie zu Reibereien unter den Auserwählten – die Mädels besprachen, in Abwesenheit von Maximilian Klein, seine Fähigkeit, auf sie einzugehen.
Kapitel 17
Nicolas tat in seiner Jugend verrückte Dinge, wie etwa dass er zu Beginn seines Studiums auf der Kunst-Akademie als Modell gearbeitet hat. Sie wissen schon, da muss man völlig nackt vor lauter angezogenen Leuten still sitzen. Das war anfangs gewöhnungsbedürftig, aber Sie wissen ja, dass er sich bald an die neue Situation angepasst hatte. Kein Wunder, wie er damals ausgesehen hat – ein breitschultriger Geselle mit High-Definition-Körper.
Er bewegte sich in den Pausen ohne jegliche Scham, plauderte nackt mit den Malern und Malerinnen, trank seinen Kaffee, bevor er wieder ohne jede Bewegung dasaß. Dabei machte er insgeheim seine Atemübungen in ausgeatmeten Zustand: er begann mit bescheidenen 2 Minuten 35 Sekunden – er steigerte mit der Zeit auf 4‘40‘‘ und viele Sitzungen später auf 7‘55‘‘. Die Maler beziehungsweise Malerinnen merkten in der Regel nichts davon – nur sein Schwanz wurde dicker und länger, da er an nichts denken konnte, als an nackte Frauen.
Atemübungen-Fortsetzung: Nicolas hob seine Kapazität auf 10‘15‘‘ an – sein Penis erreichte ein Ausmaß, dass es ihm unmöglich machte, dies noch länger zu verbergen. 14‘15‘‘: er schnaufte nach Luft. Die Maler und Malerinnen regten sich auf, weil er ihre Perspektive verzerrte. 16‘20‘‘ – und gleichzeitig das Maximum. Länger ging das Atemanhalten nicht – bei allen Bemühungen seinerseits.
Jetzt endete auch das Studienjahr. Die Maler und Malerinnen gingen in die Ferien. Nicolas wusste, dass er nicht wiederkommen würde – er hatte sich fürderhin um seinen eigenes Studium zu kümmern. Nur hatte er den Teilnehmern nicht auf Nase gebunden. So blieb der feuchte Traum so mancher Studentin übrig – und der eines homosexuellen Studenten. Nicolas hatte sich eines der Sujets dieses Studenten ausbedungen.
Kapitel 18
Nala hatte endlich ihren Durchbruch erzielt und das kam so: ein Musikagent hatte sich aus rein privaten Gründen in den Club verirrt – vielleicht hatte ihn sein Interesse an gewissen sexuellen Praktiken hergeführt (das gab‘s dort auch zu finden).
Er hörte Nala Mandisa zu und vergessen waren all seine privaten Passionen. Er musste sie haben, musste ihr ein Engagement bieten. Übrigens – sein Name war Noah Goldmann, sein Künstlername (unter dem er bekannt wurde) war Rudy van Geldern. Er stürzte auf Nala zu und fragte sie, ob sie mit ihm zusammenarbeiten wolle – sie hatte bis jetzt keinen Agenten. Er schilderte ihr die Vorteile, die dieses Arrangement mit sich bringen würde.
Nala war keinesfalls überzeugt: „Was würde mich das kosten?“
Rudy sagte: „Nur einen kleinen Beitrag – sagen wir 20 Prozent für jeden abgeschlossenen Vertrag!“ – „Sagen wir 15 Prozent!“, insistierte Nala. – „Da müsstest du mir was Besonderes bieten!“
Er verschlang sie mit seinen Augen. Nala sagte: „Das ist deine übliche Verhandlungstaktik?“ – Er antwortete: „Bei dir würde ich eine Ausnahme machen, da du so wunderschön bist. Sonst gibt‘s keinen Rabatt – und keine Nebenabsprachen!“
Nala warf ihm einen Kuss zu und sagte: „Abgemacht!“ Rudy hüllte sich in Schweigen, besonders was seine weiterreichenden Pläne mit ihr betraf, und die schon sehr weiterreichend und umfassten durchaus seine Absichten im privaten Bereich. Er malte es sich in den bezauberndsten Farben aus – darunter tiefschwarz…
Endlich raffte er sich zu einer Antwort auf: „Abgemacht! Du musst vor allem aus diesem Schmuddelclub verschwinden. Und da habe ich auch schon ein Angebot für dich – die werden schön schauen, wenn sie dich singen hören!“