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ROMAN NR. 10 – Leseprobe 11

Kapitel 31

Nicolas wollte es mit einem Mal genau wissen – er wartete des Abends auf Zoé, solange es dauerte. Und es wurde sehr spät, und das machte ihm in dem Fall nichts. Als sie endlich abgekämpft daherkam, müde und ein bisschen unwillig, dass er schon da war, im Gegensatz zu seinen üblichen Gepflogenheiten. Sie hatte auf eine Dusche gefreut – und dann ab in‘s Bett. Was momentan hinfällig war. Nicolas wollte reden und dann erwiesenermaßen noch mehr.

Zoé war nicht abgeneigt, ihm dieses Nochmehr zu gestatten, aber gerade eben nicht, da sie ausgelaugt und vollkommen groggy war. Nicolas bestand aber darauf, sich zu unterhalten und allenfalls dieses Nochmehr in Anspruch zu nehmen.

„In Ordnung!“, sagte sie. „Dann soll‘s so sein: reden wir! Was hast du mir zu erzählen?“

Nicolas druckte herum. „Das ist nicht so einfach. Ich bin mit der Situation, so wie sie jetzt ist, schlechthin nicht zufrieden.“ – „Das hättest du dir vorher überlegen müssen, als du mich gebeten hast, mich in deinem Unternehmen umzusehen!“

Unmittelbar vergriff sich Nicolas an Zoé körperlich, wobei nicht ganz klar war, insofern sie das nicht doch erwiderte. Die Firma war plötzlich nebensächlich. Und dann hielt sie von einem Augenblick zum anderen dagegen, dem Urinstinkt der Vereinigung folgend. Tiefe Befriedigung kam nach.

Nicolas und Zoé dachten für‘s Erste gar nichts mehr…

Kapitel 32

Die Freunde von Zoé Sahin (Alma Fürst und Nala Mandisa) und die Freunde von Nicolas Mertens (Felix Steinfeld und Maximilian Klein) waren vergessen. Sie waren bedeutungslos, nicht vorhanden, irrelevant. Nicolas und Zoé waren die Einzigen, auf die es ankam. Vorbei war es mit Alma und Cynthia, die gut und innig verbunden waren, Nala und ihren zahlreichen Verehren sowie dem reichen Felix, Maximilian und seinen Klüngel an Damen, die ihm schön taten, aber ihn hinterrücks verachteten.

Nicolas und Zoé – aber war das gesund, den Kontakt zu sämtlichen verbliebenen Personen einzufrieren, nachdem die Beziehung zur wesentlich größeren Schar von Bekannten ohnehin bereits unterbrochen worden war. Das kümmerte sie nicht, obwohl es jedem Außenstehenden klar war, dass nicht gut wäre. Sie waren neuerdings in voller Zweisamkeit zueinander entbrannt – allen Warnungen zum Trotz. Diese, wenn sie doch gekommen wären, hätten sie nicht gehört.

Und so liefen sie – man hätte gerne gesagt, sehenden Auges, aber so war‘s nicht – in‘s Verderben.

Nicolas‘ und Zoés Unternehmen waren hatten gleichzeitig Konkurs angemeldet, wobei Nicolas‘ Firma ohnehin zu treuen Handen an Zoé übertragen wurde. Aber sie lebten glücklich und zufrieden – von was bleibt unklar.

Vielleicht hatte einer von ihnen auch einen Lottogewinn eingefahren hatte…