ROMAN NR. 10 – Leseprobe 8
Kapitel 22
Nala Mandisa kam ganz groß ‘raus – Rudy van Geldern hatte nicht übertrieben, aber musste es gleich im Vorprogramm des Pariser L‘Olympia sein. Nala schlotterten die Knie, als sie davon erfuhr. Das hätte sie Rudy nie im Leben zugetraut, alles was recht ist.
Da waren eine Menge Vorbereitungen zu treffen – angefangen mit dem passenden Outfit. Da war natürlich das, was Nala bis jetzt auf der Bühne getragen hatte, völlig fehl am Platz. Rudy streckte ihr das notwendige Kapital vor, dazu die Reisespesen und was sie sonst brauchen würde. Er hoffte, ihr das eines Tages mit Zins und Zinseszins abverlangen zu können – körperliche Vergünstigungen inklusive. Er verriet allerdings noch nichts, da er sie nicht schrecken wollte – seine Zeit würde kommen, wenn sie knöcheltief in seiner Schuld stand.
Nalas Bühnengarderobe war silbrig, passend zu ihrer Hautfarbe – das war aber noch nicht alles: hochhackige Stiefel, die bis über‘s Knie reichten, ein ultraknapper String Tanga und ein trägerloses Bustier. Die Haare waren aufgesteckt – eine perfekte Erscheinung!
Dann ging‘s Richtung Paris – sie musste an den Song von Lee Hazelwood denken:
„The girls of Paris are special and unique
You see it in their eyes when they walk down the street
They sing a song my poor heart never can forget
This night I wish that I were still in Paris yet…“
Mala stieg in einer Nebenstraße des Boulevard des Capucines ab, wo sich das Olympia befand – eine scheußliche Bleibe, aber angesichts Mietpreise blieb ihr nichts über.
Und dann ging sie abends in das Etablissement, um ihren ersten Auftritt hinzulegen…
Kapitel 23
Maximilian Klein war insgeheim neuerdings als Blogger unterwegs. Ein Blogger steht als wesentlicher Autor über dem Text, schreibt zumeist in der Ich-Perspektive und integriert seine persönliche Meinung. Er ist Teilnehmer der Blogosphäre und verlinkt seine Beiträge häufig mittels Trackbacks oder Pingbacks zu anderen Blogs, um eine größere Bekanntheit zu erlangen.
Blogger können als Webautoren angesehen werden und gehören allen sozialen Schichten, Alters- sowie Berufsgruppen an. Sie sind ein entscheidender Hinweisgeber für den klassischen sowie den Online-Journalismus. Der Autor kann innerhalb eines Blogbeitrags testen, wie relevant das Thema für seine Leser ist, und mit Hilfe des Feedbacks eine eigene Geschichte schreiben.
Auf den Spuren von Satansbratan, _Wearewienoida & Co.: die Zeitschrift „Bloggerservice“ sucht zum ersten Mal die besten aufstrebenden Influencer des Landes. Die Top-Jury bestehend aus Wearewienoida, danielburghart, Aline Xue, Jabanero, Aitor Lopez de Alda, Satansbratan und den Peak Bros bewerten dein Talent als Content Creator.
„Du liebst Social Media und hast ein Talent dafür, fesselnde Inhalte zu erstellen? Dann ist das deine Chance, groß rauszukommen! Wir suchen die kreativsten, innovativsten und einflussreichsten Content Creator für den Social Influencer Award. Egal, ob du schon bekannt bist oder gerade erst am Anfang stehst – bei uns zählt nur dein Potenzial!
Wie kannst du mitmachen?
Es geht ganz einfach: Lade dein bestes Video hoch – dieses kann originell, kreativ, informativ oder gerne auch lustig sein. Wichtig ist, dass du zu sehen bist und wir deinen Stil kennen lernen. Wer uns mit seinem Video überzeugt, hat in der zweiten Runde die Chance einen neuen Content zu schaffen. Hierfür wirst du ein Produkt einer Top-Marke zur Verfügung gestellt bekommen – das ‚Bloggerservice Social Media Team‘ wird dich dabei unterstützen.“
Kapitel 24
Zoés Freundin Alma Fürst war auf Grund der gemachten Erfahrungen mit dem Gangbang lesbisch geworden. Das heißt, sie hatte anfangs gar keinen Geschlechtsverkehr – nur das Gefummel an ihrer eigenen Scheide, das ihr höchste Befriedigung verschaffte. Das war ihr für‘s Erste genug – bis sie zufällig Cynthia Benoît kennenlernte, eine Französin, die in Wien lebte.
Alma und Cynthia waren beide in der Modebranche tätig – sie waren in unterschiedlichen Filialen der Modekette „Mango“ angestellt. Sie waren einander bis dato nie begegnet, bis, ja bis Alma, die in der Kärntner Straße arbeitete, ein dringend benötigtes Kleidungsstück in die Mariahilfer Straße bringen musste, wo Cynthia beschäftigt war.
Es traf sie unmittelbar wie ein Schicksalsschlag. Sie hatten nur mehr Augen füreinander – zu Erheiterung aller Anwesenden. Das war ihnen im Moment sowas von gleichgültig!
Alma und Cynthia nahmen sich frei. Ihre Chefs sahen über diese Insubordination hinweg, weil einmal ist keinmal – es war bei Beiden das erste Ereignis dieser Art. Alma lud Cynthia in die Dresdner Straße ein, wo sie wohnte. Dort angekommen, saßen sie für’s Erste nur still da und rührten sich nicht. Nach langer Zeit sagte Alma: „Magst du etwas trinken?“ – Und Cynthia antworte: „Nur dich!“
Sie zogen sich komplett aus und legten sich in‘s Bett. Dort zeichneten die Umrisse beider Körper nach – es entkam ihnen so mancher Seufzer. Cynthia bemerkte: „Du riechst so gut!“ – Und Alma bestätigte: „Du auch!“ Und obwohl sie verschiedene Parfüms benutzten – Cynthia eher herb, Alma eher süß -, die Mischung machte es aus. Dann schliefen sie miteinander…