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SUGARDATING – Leseprobe 7

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Akiko und Carlos, Hanna und Lee schliefen, wie gesagt, in ungewöhnlicher Besetzung miteinander. Dabei ergab sich ein eigenartiges Muster an unterschiedlichen Empfindungen – non verbal, selbstverständlich. Wenngleich man sagen muss, dass jenseits gewisser Anfangsschwierigkeiten (sie hatten es noch nie zuvor in dieser Besetzung gemacht) ein grundsätzliches Problem bestand: Sie achteten viel zu sehr aufeinander.

Sie probierten einen sogenannten Vierer. Dabei legten sich im Quadrat hin, und zwar so, dass immer fortlaufend der Kopf des einen / der einen bei den Füßen des anderen / der anderen zu liegen kam. Sie verpassten sich gleichzeitig mit überkreuzten Armen einen Blow Job. Was sie nicht befriedigte, denn sie war in keiner Weise synchron. Sie zweifelten Sinn solcher gymnastischer Übungen überhaupt an.

Da kehrten Akiko und Lee beziehungsweise Hanna und Carlos zu ihrer angestammten Ausgangslage, die auch nicht schlecht war, zurück – sie empfanden sie im Gegenteil als äußerst befriedigend, nun, da sie etwas Anderes, Exotischeres, versucht hatten. Da war noch etwas Bemerkenswertes – ihre jeweiligen Aktivitäten, die etwas an Schwung verloren hatten, kehrten in voller Intensität wieder. So hatte es sein Gutes…

Carlos musste sich mit Hanna verabschieden. Die Geschäfte duldeten keinen Aufschub mehr.

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Carlos Fernando Monteiro Lindenberg legte seine Worte mit der ausreichenden Kraft seiner Autorität auf die Waagschale. Er bewog die Yakuzas, seine Argumente sich nochmals durch den Kopf gehen zu lassen – die Mehrheit war zunächst gegen ein Abkommen, ob formell oder informell, mit seiner Organisation. Er drehte die Verhandlungen in kürzester Zeit seinen Gunsten. Es war geradezu magisch, wie er das schaffte.

Hanna Hevelius war tatsächlich davon überzeugt, dass es Magie war