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Die Ratten verlassen das sinkende Schiff

Lange Zeit galt Heinz-Christian Strache in der FPÖ als Maß aller Dinge. Damit dürfte es nun vorbei sein. „Der König ist tot“, ist aus freiheitlichen Reihen zu hören. Andreas Mölzer, blauer Chefideologe, hält eine Rückkehr des Ex-Vizekanzlers auf die politische Bühne für „nahezu ausgeschlossen“.

Er selbst, so Mölzer, sei nie in Straches Haus gewesen. Der Ex-Vizekanzler hat von der Partei ja einen ordentlichen Mietkostenzuschuss kassiert, angeblich aus „Repräsentationsgründen“. Die Spesenaffäre bezeichnet der freiheitliche Ideologe als „Riesenproblem“ und „politisch schädlich“.

Öffentlich will sich sonst kaum ein Blauer zu der Causa äußern. Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner etwa meint nur, dies sei „Angelegenheit der Wiener Landesgruppe“. Kein Blatt vor den Mund nimmt sich allerdings der ehemalige steirische FPÖ-Obmann Gerhard Kurzmann: „Für den einen oder anderen ist die Politik ein Selbstbedienungsladen.“

Fakt ist aber, dass sich immer mehr blaue Funktionäre und Fans von ihrem einstigen politischen Idol abwenden. Dass Strache noch einmal zurückkommt, daran glaubt niemand mehr. „Das wäre, als würde Christian Kern versuchen, wieder die SPÖ zu übernehmen“, sagt ein Insider. Hinter vorgehaltener Hand ist auch zu hören, was man dem langjährigen FPÖ-Chef besonders krummnimmt: Dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine gewaltige Kluft besteht.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung